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Gerbung

Das Problem bei den Gerbungen ist, dass es zwar Bezeichnungen für bestimmte Verfahren und die verwendeten Gerbstoffe gibt, diese Begrifflichkeiten aber nicht geschützt sind.
Im Gegenteil das jeweilige Vorgehen beim Gerben und die verwendeten Zutaten werden als strenges Betriebsgeheimnis gehütet.
 
Bei der "Medizinischen" oder "Relugan®" Gerbung wird oft nicht unterschieden ob Chrom beigesetzt wurde oder nicht.

Bei der Gerbung mit "natürlichen" Gerbstoffen ( Mimosa, Quebracho, Kastanie) gibt es verschiedene Ausgangsstoffe, von dem reinen Naturprodukt über Extrakte bis hin zur synthetischen Variante des Gerbstoffes.

Lösungsmittel, Aldehyde und Konservierungsstoffe

Die Konservierung der Rohfelle beginnt schon nach der Schlachtung.
Auf den Weg in die Gerberei müssen die Felle vor der natürlichen Zersetzung bewahrt werden. Dies geschieht meistens durch das Salzen der Felle.
Das erste Problem das hier auftaucht ist, dass meistens kein reines Kochsalz verwendet wird (NaCL) sondern billige Salze und Abfallprodukte (z.B. Streusalz). In klimatisch problematischeren Gegenden können den Salzen Konservierungsstoffe beigemischt (teilweise PCP und ähnliche Stoffe) sein.
Das zweite Problem besteht darin, dass die Salze vor dem eigentlichen Gerben wieder herausgewaschen werden müssen. Das mehrtägige Wässern bedeutet einen großen Wasserverbrauch und eine Belastung der Umwelt mit den problematischen Salzen.

Eine Alternative zum Salzen ist das Kühlen/bzw. Tieffrieren der Rohfelle. Aber je nach Entfernung zur Gerberei (unter Umständen um den halben Erdball) ist diese Möglichkeit mit hohem technischem Aufwand bzw. hohem Energieeinsatz verbunden.

Es kommen viele Stoffe für die Gerbung von Schaffellen / Babyfellen in Frage:
Die "medizinische" Gerbung ist eine synthetische Gerbung mit dem Lösemittel und Konservierungsstoff Glutardialdehyd (Markenname "Relugan®").

Formaldehyde kommen in der Natur z. B. in den Rinden von Bäumen vor und gerben so mit auch bei den Pflanzengerbungen. Glutardialdehyd wird auch häufig in Kombination  mit pflanzlichen Gerbstoffen verwendet. Leider haben nicht viele Gerber den Mumm das zuzugeben und bezeichnen die Gerbungen als Pflanzengerbung. Diese Felle verraten sich meistens erst mit der Waschanleitung. den weder ein Mimosa noch ein Kastanien gegerbtes Babyfell lässt sich bei 30° C waschen ohne erhebliche Qualitätseinbuse.

Anders als beim reinen Leder können Felle nicht mit reichlich Zeit ( 1 bis 2  Jahre) ohne Lösungsmittel pflanzlich gegerbt werden. Das Fell würde zu stark darunter leiden. Deshalb müssen Lösemittel verwendet werden, um den Gerbstoff schneller in die Haut zu transportieren. Die Aldehyde haben hier den Vorteil, dass sie selbst auch gerben.
Wenn eine "ökologische" industrielle "Pflanzengerbung" nur noch 1,5 Stunden dauert, dann gerbt hier eigentlich das Glutardialdehyd in der "Vorgerbung", die Planzengerbung ist nur noch ein "veredelndes" Übergerben.
Eine handwerklich gute Fellgerbung dagegen kann mehrere Wochen dauern.

>"biologische" Gerbverfahren
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